Kleegärtenquartier Visp2017
Studienauftrag für die Lonza in Visp.
Weil das Quartier zum einen durch Strassen strukturiert ist, die Vogelnamen tragen, und zum anderen durch die Streuung der Arbeiterhäuschen an einen Vogelschwarm erinnert, nehmen wir mit dem Projekt NILS auf einige ornithologische Eigenheiten bezug und versuchen, diese in das Projekt einzubinden: Gänse im Flug bilden nämlich eine Staffelung, welche die Freiheit der Flügelschläge trotz der hohen Dichte garantiert. Zudem profitiert jeder Vogel von der Luftstromdynamik der vor ihm fliegenden.
Als Basis übernehmen wir das bestehende Arbeiterhaus aus Stein mit seinen lieblichen, seitlich angebrachten Treppen- und Veranda-Holzbauten. Dieses Holzgebilde wird neu gegen Norden hin jeweils mit zwei Flügeln erweitert. Die Komposition kann in Analogie zu einem Vogel gelesen werden: Das Steinhaus gleicht dem Körper mit dem harten Schnabel, und die seitlichen Veranden den Flügeln, die weicher, wie Federn, aus Holzbrettern gebildet sind – dies als Antwort auf die Frage nach der urbanen Materialisierung.
Durch die Aufhebung der Strasse in der Mitte des Perimeters können die mittleren Häuser grosszügiger erweitert werden, was auch zur Staffelung des ganzen Quartiers beiträgt und die Abfolge der Häuser gliedert.
Die Typologien der Wohnungen sind hauptsächlich als ‘Häuschen im Garten’ gedacht. Jede Wohnung ist mit einer eigenen Eingangstüre versehen und hat direkten Boden/Garten-Kontakt. Die ursprünglichen Arbeiterhäuser werden renoviert und in der Grundrissauslegung verbessert. Sie erhalten einen neuen Eingang im unteren Erdgeschoss und werden im Norden mit einem Badezimmer und einem Arbeitsraum ergänzt. Im unteren Erdgeschoss entsteht so die Möglichkeit, ein autonomes Einlegerstudio oder einen Arbeitsplatz einzurichten.